Kurze Anmerkung: Auch wenn das Leben manchmal ziemlich hart sein kann und zeitweise vielleicht keine Besserung in Sicht ist, darf man doch nie den Blick auf das Positive verlieren – so schwer das auch sein kann. Irgendwann wird es wieder besser, du bist nicht allein. Gib nur niemals auf.


Ich weiß nicht weiter. Wieder einmal bin ich an einem Punkt angelangt, an dem meine Kraft auf die Probe gestellt wird. Tagein, tagaus. Jeden Morgen stehe ich auf in der Hoffnung, dass dieser Tag besser wird als der vergangene. Es kostet mich Kraft – viel Kraft – jeden Morgen aufzustehen und die ganz alltäglichen Dinge zu bewältigen; anziehen, kochen, putzen.

Meine Batterien sind leer, trotzdem funktioniere ich. Ich muss funktionieren, denn wenn nicht, gehe ich unter. Die Wellen würden über mich hereinbrechen und ich würde in ihnen ertrinken. Ich muss kämpfen, denn wenn ich nicht kämpfe, habe ich verloren.

Aber ich bin müde geworden. Müde vom Hoffen, müde vom Enttäuscht werden, müde vom Kämpfen. Eine Art Müdigkeit, bei der kein Schlaf hilft. Bei der Schlaf nur eine weitere Qual ist, die es zu überstehen gilt. Geplagt von Schmerzen und Albträumen, umher drehen in der Nacht und Wachphasen, bei denen man zuerst schweißgebadet aufwacht und dann vergebens versucht, wieder einzuschlafen.

Manchmal will ich dann einfach nur weg. Ich stelle mir dann vor, wie ich mich einfach ins Auto setze und losfahre. Fahre, so weit weg, wie es nur geht. Weiter, bis der Sprit leer ist.

Irgendwo hin, wo es schön ist und ich wieder zu Kräften kommen kann. Alle Sorgen und Probleme auf »Pause« stellen, einfach mal verschnaufen und dann alles resetten.

Die Zeit verlangsamen, die Gedanken anhalten, den Kopf frei kriegen. Durchatmen können, ohne Angst haben zu müssen, von der nächsten Welle überschwemmt zu werden und keine Luft mehr zu bekommen. Wieder anfangen können, zu glauben. Zu hoffen. Zu leben – um endlich wieder glücklich sein zu können.

Die Batterien wieder aufladen, die Kräfte sich regenerieren lassen. Alles zur Ruhe kommen lassen und einfach wieder auftanken. Irgendwo, wo der Weg mich hinführt. Irgendwo, wo Schmerz und Enttäuschung keinen Platz mehr haben. Irgendwo, wo die Wunden heilen werden und wofür es sich lohnt, zu kämpfen.

Und bis ich dort angekommen bin, werde ich weiterhin jeden Morgen aufstehen und mein bestmögliches geben, um nicht unterzugehen. Denn egal, welchen Weg ich einschlagen werde und in welche Richtung dieser mich auch führen mag, ich werde nicht vom Weg abkommen.

Wieso?

Weil ich auf der Straße laufe, die sich »Weg des Lebens« nennt.